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Disrupt Fossil Fuels_EIB Luxemburg

Juni 12, 2019

Am 7. Juni haben wir – gut 80 Aktivisten aus über 15 europäischen Ländern – den Eingangsbereich der Europäischen Investitonsbank (EIB) in einer Aktion zivilen Ungehorsams besetzt, um darauf aufmerksam zu machen, dass die Bank weiter in die Infrastruktur für fossile Energien investiert, so die TAP-Pipeline von Aserbeidschan nach Italien. Sichtbar waren nur 40 Leute, die anderen sicherten die Aktion im Hintergrund ab.

Unsere Aktion haben wir am Vorabend in Metz unter Anleitung von Aktivisten von 350.org fast sechs Stunden lang vorbereitet, ehe wir den Bus nach Luxemburg bestiegen: Wir haben die Fahnen erstellt, Untergruppen gebildet, die Songs eingeübt, uns gefragt, wie wir bei etwaigen Verhaftungen reagieren und wie wir mit den Medien kommunizieren.

Disrupt Fossil Fuels_EIB Luxemburg © Ekkehart Schmidt

Disrupt Fossil Fuels_EIB Luxemburg © Ekkehart Schmidt

Die ersten Minuten waren sehr spannend: Die Sicherheitsleute versuchten, uns vom Eingangsbereich der EIB zu verweisen, aber unserem Deeskalationsteam, das wenige Meter vor uns lief, gelang es, unsere friedlichen Absichten darzulegen. So konnten wir einfach um das Wächterhäuschen herum laufen (Video).

Disrupt Fossil Fuels_EIB Luxemburg © Ekkehart Schmidt

Disrupt Fossil Fuels_EIB Luxemburg © Ekkehart Schmidt

Disrupt Fossil Fuels_EIB Luxemburg © Ekkehart Schmidt

Disrupt Fossil Fuels_EIB Luxemburg © Ekkehart Schmidt

Disrupt Fossil Fuels_EIB Luxemburg © Ekkehart Schmidt

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Disrupt Fossil Fuels_EIB Luxemburg © Ekkehart Schmidt

Disrupt Fossil Fuels_EIB Luxemburg © Ekkehart Schmidt

Disrupt Fossil Fuels_EIB Luxemburg © Ekkehart Schmidt

Disrupt Fossil Fuels_EIB Luxemburg © Ekkehart Schmidt

Disrupt Fossil Fuels_EIB Luxemburg © Ekkehart Schmidt

Disrupt Fossil Fuels_EIB Luxemburg © Ekkehart Schmidt

Disrupt Fossil Fuels_EIB Luxemburg © Ekkehart Schmidt

Wir nähten unsere orangenen Kreuze mit unseren individuellen „messages“ an unsere T-Shirts, bekamen Besuch vom RTL-Team, das abends in einem kurzen Video  über unsere Aktion berichtete und hörten uns eine analoge „Powerpoint-Präsentation“ der besonderen Art an, in der Kevin von 350.org das System der „Fossil Fuel Finance“ erläuterte:

Disrupt Fossil Fuels_EIB Luxemburg © Ekkehart Schmidt

Dann kam zu unserer Überraschung einer der Vize-Präsidenten der EIB, der Ire Andrew McDowell zu uns und stellte sich – etwas blass, aber durchaus bewundernswert klar – zunächst zwei Konfrontationen mit Personen, die von der weiteren Finanzierung von Infrastruktur für die Verbrennung fossiler Energien betroffen sind: einer Italienerin, die von den Konsequenzen des TAP-Pipeline-Projekts von Aserbaidschan nach Süditalien betroffen ist, die von der EIB finanziert wurde, sowie einer Frau aus Bangladesh, die am Widerstand gegen ein in einem Naturschutzgebiet geplantes Kohlekraftwerk beteiligt ist, bei deren Finanzierung auch die Deutsche Bank investiert ist.

Disrupt Fossil Fuels_EIB Luxemburg © Ekkehart Schmidt

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Disrupt Fossil Fuels_EIB Luxemburg © Ekkehart Schmidt

Disrupt Fossil Fuels_EIB Luxemburg © Ekkehart Schmidt

Disrupt Fossil Fuels_EIB Luxemburg © Ekkehart Schmidt

Disrupt Fossil Fuels_EIB Luxemburg © Ekkehart Schmidt

Der Vize-Präsident der EIB stellte sich unseren Forderungen. Insbesondere riet er, uns an die 28 Finanzminister der EU zu wenden. Diese würden die Investmentstrategie der EIB definieren. Er und seine Kolleg*innen würden aus der EIB gerne die grünste Bank Europas machen…

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Nach etwa 2 Stunden beendeten wir die Aktion – für letzte Fotos unter den Fahnen der EU-Mitgliedsstaaten – ,  fuhren zurück nach Metz für ein Debriefing und zweitägige weitere Trainingsmaßnahmen im Hinblick auf weitere Aktionen.

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Disrupt Fossil Fuels_EIB Luxemburg (c) Ekkehart Schmidt

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Den Ball des Vizepräsidenten der EIB greifen wir auf: Beim Treffen der EU-Finanzminister am Freitag, 14. Juni im European Conference Center in Luxemburg werden wir erneut da sein und unsere Forderungen unterstreichen (Bericht hier).

Zum Hintergrund: Artikel „Europäische Investitionsbank: Den Wandel finanzieren“ in der woxx vom 6. Juni.

#fossilfreeEIB
#disruptfossilfuels
#greenandjusttransition
#notap

Anfang August gab es good news: Die Europäische Investitionsbank hat auf die Zivilgesellschaft gehört und nimmt die Klimakrise und ihre Divest-Aufgabe tatsächlich ernst (woxx, 01.08.2019). Siehe dazu auch ein Post von 350.org. Wir sind sehr stolz! aber man muss aufmerksam bleiben. Das Thema wurde im November wieder intern verhandelt und offenbar steckte der Teufel – bei allem offenbar echtem good will – noch im Detail, wie der Paperjam berichtete. Am 14. November wurde der Ausstieg dann tatsächlich beschlossen: siehe dazu die BBC. Der NGO-Zusammenschluss „Counter Balance“ erarbeitete 2020 einen EU-Climate-Bank-Report, der dies kritisch untersuchte.

2020 startete 350.org eine Kampagne „Deine Stadt für Klimagerechtigkeit“, und stellte einen Leitfaden zur Verfügung, um Aktivisten zu ermutigen auch Verantwortliche in ihrer Kommune für mehr konkrete Taten zu gewinnen.

Disrupt Fossil Fuels_EIB Luxemburg © Ekkehart Schmidt

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